Beschlussantrag:
1. Der Main-Tauber-Kreis beteiligt sich an der Finanzierung der Regiobuslinie zwischen Künzelsau und Bad Mergentheim in den Jahren 2025 bis 2029 mit 80.000 Euro pro Jahr.
2. Die Landkreisverwaltung wird ermächtigt, mit dem Hohenlohekreis eine entsprechende Folgevereinbarung zur bisherigen Vereinbarung abzuschließen.
3. Der Betrag von jährlich 80.000 Euro wird für die Jahre 2025 bis 2029 in den Teilhaushalt 5, Produkt 54 70 01 (ÖPNV), eingestellt.
1. Sachverhalt
Einrichtung
der Regiobuslinie
Aufgrund der
entsprechenden Beschlüsse wurde die Regiobuslinie zwischen Bad Mergentheim und
Künzelsau im Jahr 2016 erstmals eingerichtet und anteilig durch den
Main-Tauber-Kreis finanziert. Mit Beschluss des Kreistages vom 26.10.2022 wurde
der Verlängerung des Busangebotes bis zum Dezember 2024 zugestimmt.
Die
Regiobusse verkehren seit 2016 in einem durchgängigen Ein-Stunden-Takt zwischen
5 und 23 Uhr zwischen Künzelsau, Krautheim, Dörzbach und Bad Mergentheim. Durch
die Regiobuslinie ist es möglich, die in Bad Mergentheim auf der Tauberbahn
abfahrenden und ankommenden Züge stündlich mit dem Bus zu erreichen. Die
Regiobuslinie ist neben der Anbindung der Städte und Gemeinden sowie der
Ergänzung in der Schülerbeförderung vor allem als Zubringer zur Schiene in Bad
Mergentheim eingesetzt.
Für diese
Buslinie kommen moderne, klimatisierte Fahrzeuge mit Niederflurtechnik und
Rollstuhlrampe, einer Mehrzweckfläche für die Mitnahme von Fahrrädern sowie
kostenfreiem WLAN-Zugang zum Einsatz. Ein einheitlicher Linienverlauf an allen
Tagen ist Fördervoraussetzung.
Landesförderung
Die
Mehrkosten für das zusätzliche Busangebot gegenüber dem ursprünglichen
Fahrplanangebot vor 2016 werden nach einer pauschalen Berechnungsweise vom Land
Baden-Württemberg aus dem Förderprogramm „Regiobuslinien“ bezuschusst. Die
weiteren Mehrkosten für den Regiobus nach Abzug der Einnahmen aus Fahrgeldern
tragen die beiden Landkreise jeweils an den Streckenanteilen orientiert. Im
Main-Tauber-Kreis entstanden so bisher jährliche pauschale Kosten von 60.000
Euro pro Jahr. Die aktuelle Landesförderung läuft zum Dezember 2024 aus und
muss für die Folgejahre bis zum 31. Mai 2024 durch den Hohenlohekreis neu
beantragt werden.
Aufgrund der
erheblichen Kostensteigerungen im ÖPNV sind die bisherigen Kostenanteile der
Landkreise nicht mehr kostendeckend. So sind die Gesamtkosten von rund
1.031.000 Euro auf 1.325.000 Euro pro Jahr angestiegen. Nach Abzug der
Fahrgeldeinnahmen in Höhe von 412.815 Euro und der Landesförderung in Höhe von
683.722 Euro entfallen auf die beiden Landkreise künftig 228.463 Euro pro Jahr
(von ursprünglich 181.000 Euro). Der Hohenlohekreis hat daher darum gebeten,
dass der Main-Tauber-Kreis für die Jahre ab Dezember 2024 seinen Kostenanteil
von bisher jährlich 60.000 Euro auf 80.000 Euro erhöht. Der Kostenanteil des
Hohenlohekreises steigt dabei von ursprünglich 121.000 Euro auf rund 148.000
Euro an. Der Hohenlohekreis hat sich bereit erklärt, wie bisher die
Aufwendungen für Fahrgasterhebungen, Berechnungen von Erlösen, den Mittelabruf
sowie die Verwendungsnachweise für die Fördermittel zu übernehmen. Der Kreistag
des Hohenlohekreises hat der Verlängerung der Regiobuslinie bis 2029 bereits
zugestimmt.
Entwicklung
der Fahrgastzahlen
Nach den
durch die Corona-Pandemie bedingten Rückgängen der Fahrgastzahlen war im Jahr
2022 ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Jahr 2021 auf rund 240.400 Fahrgäste
pro Jahr zu verzeichnen. Damit wurde das vor der Pandemie erreichte Niveau von
rund 200.000 Fahrgästen pro Jahr nochmals deutlich übertroffen. (Die Zahlen für
das Jahr 2023 sind derzeit noch nicht final ausgewertet. Es wird aber mit einer
erneuten Steigerung gegenüber dem Vorjahr gerechnet.)
Fazit
Die
Regiobuslinie hat sich nach der Inbetriebnahme zu einer erfolgreichen
Verkehrslinie entwickelt. Sie wird auch in der Öffentlichkeit positiv
wahrgenommen. Mit dem erweiterten Verkehrsangebot ist eine Teilnahme an den
Angeboten und Veranstaltungen der Anliegerstädte und -gemeinden ohne eigenes
Auto möglich. Auch Fahrten mit der Bahn zu weiter entfernten Zielen sind
möglich, ohne auf das Auto angewiesen zu sein. Die Regiobuslinie leistet somit
einen Beitrag zur kreisübergreifenden Mobilität und stellt eine Alternative zum
Individualverkehr dar.
3. Finanzielle Auswirkungen
Die Gesamtkosten für die Regiobuslinie betragen pro Jahr rund 1.325.000 Euro,
abzüglich der Fahrgeldeinnahmen in Höhe von rund 412.815 Euro,
und der Landesförderung in Höhe von 683.722 Euro,
verbleiben bei den Landkreisen Kosten von rund 228.463 Euro.
Die Aufteilung der Kosten zwischen den beiden Landkreisen orientiert sich an den Streckenanteilen:
Voraussichtliche Gesamtkosten für beide Landkreise rund 228.463 Euro,
Kostenanteil Main-Tauber-Kreis pro Jahr rund 80.000 Euro,
Kostenanteil Hohenlohekreis pro Jahr rund 148.463 Euro.
Der Betrag von jährlich 80.000 Euro für den Main-Tauber-Kreis wird für die Jahre 2025 bis 2029 in den Teilhaushalt 5, Produkt 54 70 01 (ÖPNV), eingestellt.
4. Klimarelevanz
Einschätzung
der Klimarelevanz:
Auswirkungen auf den
Klimaschutz |
keine |
negativ |
Bei
positiven und negativen Auswirkungen des Beschlusses bzw. der Maßnahme auf den
Klimaschutz:
Treibhausgas(THG)-Ausstoß
in CO2-eq |
|||
Erhebliche Reduktion |
Geringfügige
Reduktion |
Geringfügige Erhöhung
|
Erhebliche Erhöhung |
Verfasser/-in: Dr. Heiko Schnell
Bereich/Amt: Dezernat 3 / Amt für Schulen und ÖPNV
Dezernatsleitung: Ursula Mühleck