Betreff
Baukostenzuschuss zur Aufwertung des Verkehrsknotens Lauda einschließlich Park- und Ride-Platz
Vorlage
V-KT/166/2015
Aktenzeichen
797.111
Art
Sitzungsvorlage V-KT

Beschlussantrag:

 

  1. Der Main-Tauber-Kreis unterstützt die Einrichtung des Zentralen Park- und Rideplatzes zur Aufwertung des Verkehrsknotens am Bahnhof Lauda. Aufgrund der kreisweit zu erwartenden positiven Auswirkungen wird eine Unterstützung der nichtgedeckten Kosten (kommunaler Anteil) als verlorener Baukostenzuschuss gewährt.

 

  1. Der Baukostenzuschuss beträgt pauschal 1.250.000 €.

 

  1. Die Finanzierung folgt in den Jahren 2016 bis 2018, mit 150.000 Euro im Jahr 2016 und jeweils 550.000 Euro in den Jahren 2017 und 2018.

 

1. Sachverhalt

 

A) Ausgangslage

 

Die Bahnstation Lauda ist der zentrale Eisenbahnknoten im Main-Tauber-Kreis. Dort treffen Frankenbahn und Tauberbahn aufeinander und erschließen für den Landkreis auf dem Schienenweg die Ballungszentren. Rund 6.000 Reisende täglich nutzen diese Station, unter anderem, um in die Oberzentren Würzburg, Heilbronn, Mannheim und Stuttgart zu pendeln. Der Bahnhof Lauda verfügt damit im Main-Tauber-Kreis über ein Alleinstellungsmerkmal.

Die Deutsche Bahn hat zwischenzeitlich die Gleisanlagen und Bahnsteige für 7,3 Mio. € ertüchtigt und barrierefrei ausgebaut, einschließlich einer Unterführung mit Aufzügen und Treppen zu den Bahnsteigen unter den ersten drei Gleisen hindurch.

 

Fußgängertunnel und Park und Ride-Station

Als Zugang zu den neuen Bahnsteigen wurde von der Seite Bahnhofstraße ein Fußgängertunnel erstellt. Die für die außerhalb von Lauda wohnenden Reisenden dringend benötigten P+R Stellplätze können nur auf der östlichen Seite der Gleise bzw. des Bahngeländes gebaut werden. Dies macht eine Verlängerung der Bahnunterführung unter acht weiteren Gleisen (60 bis 70 Meter Länge) hindurch notwendig.

 

Standort- und Bevölkerungsaspekt

Der Main-Tauber-Kreis ist erheblichen Auswirkungen der Demografie ausgesetzt, insbesondere gehen auch junge Nachwuchskräfte überdurchschnittlich an Ballungszentren verloren. Dieser Tendenz muss gegenzusteuert werden. Die Landkreisverwaltung schlägt deshalb vor, das Gesamtkonzept „Eisenbahnknoten Main-Tauber-Kreis – zentrale Park- and Ride -Pendlerstation“ finanziell zu unterstützen. Ziel ist, u. a. die bisher mit dem Auto nach Würzburg zum ICE-Parkplatz fahrenden Personen für die Park- and Ride-Pendlerstation in Lauda zu begeistern. Dort wird ein wesentlich günstigeres Parkangebot als in Würzburg geschaffen.

 

Über das zentrale Park- and Ride - Angebot sollen auch junge Menschen und Arbeitskräfte animiert werden, über den Eisenbahnknoten nach Würzburg oder Richtung Stuttgart bzw. Mannheim zu pendeln. Die Menschen können dauerhaft an den Main-Tauber-Kreis gebunden werden. So wird ein wichtiger Beitrag zur Zukunft des Main-Tauber-Kreises und zur Stabilisierung der heimischen Wirtschaft geleistet.

 

Für weitere Details wird auf die Vorlage V-KT/086/2015 vom 03.02.2015 verwiesen.

 

 

B) Entscheidung des Verwaltungs- und Finanzausschusses vom 18.03.2015

 

Der Verwaltungs- und Finanzausschuss hat in nichtöffentlicher Sitzung am 18.03.2015 grundsätzlich eine Unterstützung der nichtgedeckten Kosten für die Aufwertung des Verkehrsknotens Lauda in Aussicht gestellt. Die Entscheidung über die Höhe der Bezuschussung soll erfolgen, sobald die Stadt Lauda-Königshofen ein Gesamtfinanzierungskonzept vorlegt.

 

 

C) Neue Kostenermittlung

 

Die neue Kostenermittlung mit Finanzierungskonzept der Stadt Lauda-Königshofen ist inzwischen bei der Landkreisverwaltung eingetroffen.

Demnach belaufen sich die Gesamtkosten auf                                                   6.600.000 €.

Die Förderung durch das Land beträgt                                                                 3.000.000 €.

Somit ergeben sich nichtgedeckte Kosten (kommunaler Anteil)

in Höhe von                                                                                                           3.660.000 €.

 

Die wesentliche Kostensteigerung bei dem Projekt geht auf höhere Kosten der Unterführungsverlängerung zurück, die gegenüber der ursprünglichen Vorplanung von 4.000.000 € auf 5.160.000 € angestiegen sind, sowie die Kosten für die Zuwegung zur Unterführung und den Park- und Ride-Parkplatz. Die Kosten hierfür sind von 700.000 € auf 1.200.000 € angestiegen. Aus den unterschiedlichen Fördersätzen bei GVFG (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) und Stadtsanierung ergibt sich eine Gesamtförderung von durchschnittlich rund 45 %.

 

Die Stadt Lauda-Königshofen hat einen Zuschuss des Landkreises in Höhe von 1.830.000 €, entsprechend 50 % des kommunalen Anteils, erbeten.

 

Es wird vorgeschlagen, den aufgrund der Kostenberechnung im März 2015 vorgeschlagenen Höchstbetrag von 1.250.000 € zu gewähren.

Dieser Finanzierungsanteil ist in der mittelfristigen Haushaltsplanung im Entwurf des Haushaltsplans 2016 vorgesehen.

2. Finanzielle Auswirkungen

 

Die Kosten von damals geschätzt rund 5.000.000 Mio. Euro, die dem Verwaltungs- und Finanzausschuss im März 2015 vorgelegt wurden, beruhten auf einer im Jahr 2013 erstellten Kostenschätzung des Planungsbüros Schirmer (Würzburg).

 

Die neue Kostenschätzung beruht auf einer Kostenschätzung des auf Bahnanlagen spezialisierten Planungsbüros Mailänder Consult:

 

Kostenüberblick der Gesamtmaßnahme:

Verbreiterung der Unterführung zu den Gleisen 1-4:                                                200.000 €

Umfeld der Bahnunterführung (Fahrradabstellanlage):                                            100.000 €

Unterführungsverlängerung:                                                                                  5.160.000 €

Zuwegung zur Unterführung Ostseite einschließlich                                                               

P+R Parkplatz:                                                                                                       1.250.000 €

Gesamtkosten                                                                                                      6.660.000 €

 

Beantragte Förderung der Stadt Lauda-Königshofen

Gesamtkosten                                                                                                  6.660.000 Euro

abzüglich GVFG und Stadtsanierung (ca. 45 %) durch das Land                   3.000.000 Euro

Kommunaler Anteil                                                                                           3.660.000 Euro

Förderung durch den Main-Tauber-Kreis (50 %)                                             1.830.000 Euro

 

Beschlussvorschlag:

Förderung durch den Main-Tauber-Kreis                                                  1.250.000 Euro

 

Der Landkreisanteil soll in folgenden Jahren finanziert werden:

Haushaltsjahr 2016                                                                                              150.000 Euro

Haushaltsjahr 2017                                                                                              550.000 Euro

Haushaltsjahr 2018                                                                                              550.000 Euro

Landkreisanteil insgesamt                                                                                1.250.000 Euro

 

Die Zuschüsse werden im Investitionshaushalt, Gruppierung 5710 – Wirtschaftsförderung, in den Haushaltsjahren 2016, 2017 und 2018 etatisiert.