Beschlussantrag:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht der Beruflichen Schule für Ernährung. Pflege. Erziehung in Bad Mergentheim über die dortige Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern zur Kenntnis.
1. Sachverhalt:
Die
Angebote der Kinder- und Jugendhilfe sind heute unverzichtbare
Sozialisationsfaktoren beim Aufwachsen junger Menschen.
Regelangebote
der Kindertagesbetreuung unterstützen die Eltern maßgeblich darin, ihrer
Verantwortung für die nachwachsende Generation gerecht zu werden.
Individuelle
Erziehungshilfen sollen die soziale Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und
Heranwachsenden fördern und dazu beitragen, Benachteiligungen zu vermeiden oder
abzubauen.
Vor
allem die vielfältigen
Betreuungsmöglichkeiten in der Kindertagesbetreuung – Kinderkrippen,
klassische Kindergärten, Horteinrichtungen und die Kindertagespflege – sind zu
unverzichtbaren Orten der Daseinsvorsorge und Bildung geworden.
Die
Gewährung erzieherischer Hilfen wird
zunehmend häufiger erforderlich, weil in Familien keine oder keine
ausreichenden eigenen Voraussetzungen vorhanden sind, um den
altersentsprechenden Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden.
Diese
Jugendhilfestrukturen sind in der Zukunft nur zu erhalten, wenn eine ausreichende Anzahl qualifizierter
Fachkräfte zur Verfügung steht. Während im Jugendamt auch
Verwaltungsfachkräfte ihren Dienst tun, sind in den oben genannten
Praxisfeldern vor allem pädagogische Fachkräfte gefordert. Zum allergrößten
Teil arbeiten dort Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialpädagoginnen und
Sozialpädagogen.
An
dieser Stelle verweist die Verwaltung auf den Bericht des Kommunalverbandes für
Jugend und Soziales Baden-Württemberg in der Jugendhilfeausschusssitzung am 19.11.2019 und den dort geschilderten Fachkräftebedarf in der
Kindertagesbetreuung. Benötigt werden in diesem Arbeitsfeld insbesondere
Erzieherinnen und Erzieher. Der bestehende Fachkräftemangel wird sich aufgrund
der Altersstruktur in der Mitarbeiterschaft nochmals verstärken. 40 % der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind 45 Jahre und älter. Vor allem der Anteil
der über 55-jährigen Fachkräfte ist in den 2010er Jahren überproportional
gestiegen. Dementsprechend wird ein zunehmend größerer Teil dieser Fachkräfte
in den nächsten Jahren sukzessive aus dem Berufsleben ausscheiden.
Außerdem
schwindet das Stadt-Land-Gefälle bei der Inanspruchnahme von
Jugendhilfeleistungen zusehends. Umfassende Kindertagesbetreuungsangebote mit
einem nochmals deutlich höheren Fachkräftebedarf werden auch im ländlichen Raum
frühzeitig und umfassend erwartet.
Der
Main-Tauber-Kreis verfügt mit der Beruflichen
Schule für Ernährung. Pflege. Erziehung (EPE) in Bad Mergentheim über eine
wichtige Ausbildungsstätte für dieses Berufsbild. Daneben wird die Ausbildung
an der „Euro Akademie“ in Tauberbischofsheim angeboten.
Herr Brunner, zuständiger Abteilungsleiter für die Erzieher/-innenausbildung an der EPE, stellt in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses die wichtigsten Ausbildungsinhalte sowie die aktuellen und zukünftigen Praxisfelder vor.
Verfasser/-in: Herr Frankenstein
Bereich/Amt: Jugendamt
Dezernatsleitung: Frau Krug