Beschlussantrag:
Der
Aufsichtsrat nimmt den Bericht der Geschäftsführung zur Kenntnis.
1.
Sachverhalt
1.1) Auswirkungen der Corona Pandemie
1.1.1)
Linienverkehr
Noch im
abgelaufenen Schuljahr wurden an Schultagen auf stark in Anspruch genommenen
Linienabschnitten Verstärkerbusse eingesetzt. Mit Beginn des neuen Schuljahres
wurden die Verstärkerfahrten eingestellt. Aufgrund des großen Zuspruchs der
Grundschule in Dertingen wurde eine eingerichtete Verstärkerfahrt in eine
Regelfahrt umgewandelt. Die morgendlichen Fahrten zwischen der Gemeinde
Großrinderfeld und Tauberbischofsheim werden weiterhin mit einem Gelenkbus
anstelle eines Solobusses ausgeführt.
Der Betrieb
der NightLife-Busse und -Ruftaxen wurde zum 14. August 2021 wieder aufgenommen.
Im ÖPNV
gilt weiterhin die Pflicht zum Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes.
1.1.2)
Marketingaktionen Corona
Auf
Initiative des Landes Baden-Württemberg wurden bereits mehrere
Kundenbindungsaktionen durchgeführt. Hierzu zählten beispielsweise Erstattungen
von Eigenanteilen im Bereich der Schülerjahreskarten, Treueaktionen für alle
weiteren Stammkunden mit Wohnsitz in Baden-Württemberg, die Sommerferienaktion
bwAboSommer, welche Dauerkarteninhabern die Nutzung von Bus und Bahn in ganz
Baden-Württemberg ermöglichte, die noch bis Ende September laufende
Neukundengewinnungsaktion bwWillkommensbonus sowie die im Zeitraum vom 13. bis 26. September
2021 laufenden VDV-Aktionswochen.
1.2) Statusbericht Ruftaxiverkehre
Mit Beginn
der Corona Pandemie sind die Fahrgastzahlen auch im Ruftaxiverkehr stark
zurückgegangen. Die Schließung von Freizeiteinrichtungen und Gaststätten,
zwischenzeitlichen Ausgangsbeschränkungen, das geänderte Mobilitätsverhalten
der Bevölkerung sowie die Reduzierung der maximal zulässigen
Fahrgastkapazitäten wirkten sich unmittelbar auf die Inanspruchnahme des
Verkehrsangebots aus.
Zum Juli
2021 wurden die maximal zulässigen Fahrgastkapazitäten in Pkw auf bis zu zwei
und in Kleinbussen mit neun Sitzplätzen auf bis zu vier Fahrgästen
heraufgesetzt.
Seit
Jahresbeginn zeichnet sich eine Erholung bei den Fahrgastzahlen ab. Der Monat
August 2021 war der bis dato zweitstärkste Monat seit der Einrichtung des Ruftaxiverkehrs.
Zum Fahrplanwechsel
im Dezember 2021 wird das Ruftaxiangebot im Raum Lauda, Boxberg und Eubigheim
verdichtet. Durch die Ausweitung werden die Zu- und Abbringerverkehre zu den
Bahnhöfen entlang der Frankenbahn verbessert. Hierdurch soll die Frankenbahn
gestärkt und die Inanspruchnahme gesteigert werden.
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 werden die bestehenden
Bedienverbote im Ruftaxiverkehr weitestgehend auf schienenparallele Fahrten und
Halte an den jeweiligen Bahnhöfen reduziert. Hierdurch soll die Buchbarkeit des
Ruftaxisystems insgesamt vereinfacht und die Inanspruchnahme weiter gesteigert
werden.
1.3) Mobilitätszentralen im
Main-Tauber-Kreis
Am 5. August 2021 erhielt das Landratsamt
einen Zuwendungsbescheid im Rahmen der „Innovationsoffensive Öffentliche
Mobilität“ für die anteilige Finanzierung der Investitionskosten sowie der
Betriebskosten in den Jahren 2022 und 2023 für weitere
Mobilitätszentralen/-stellen in Lauda und Wertheim. Erste Kontaktaufnahmen mit
den beiden Städten und einem potenziellen Betreiber der Mobilitätszentrale in
Wertheim sind bereits erfolgt. Mitte September erfolgte ein Abstimmungstermin
mit möglichen Partnern im Bereich des E-Auto und E-Bike Verleihs. Die
Betriebsaufnahme hat laut Zuwendungsbescheid bis spätestens 1. Juli 2022 zu
erfolgen.
Ziel der
Landkreisverwaltung und der VGMT-Geschäftsführung ist der mittelfristige Umzug
der VGMT-Geschäftsstelle in das Bahnhofsgebäude in Lauda. Dort soll gemeinsam
mit der Go-Ahead Baden-Württemberg GmbH eine Mobilitätszentrale eingerichtet
und betrieben werden. Abhängig ist dies vom endgültigen Erwerb durch den neuen
Eigentümer und den Sanierungsfortschritt des Bahnhofsgebäudes.
1.4) VRN-Tarifreform
Wie bereits
in der 54. Aufsichtsratssitzung berichtet, steht im Verkehrsverbund
Rhein-Neckar eine Reform des Einzelfahrscheinsegments bevor.
Ziele der Tarifreform sind
· Vereinfachung des Tarifsystems,
· Verschlankung des Angebots und des Vertriebs,
· Digitalisierung sowie
· Reaktion auf die demografische Entwicklung und den veränderten Markt.
Sofern die noch ausstehenden Gremienbeschlüsse gefasst werden, erfolgt die Tarifreform zum 1. Januar 2022.
1.5) Detailuntersuchung zur Umsetzung der
Clean Vehicle Directive (CVD)
Wie in der
vorherigen Sitzung berichtet, hat die VGMT, in Abstimmung mit der
Landkreisverwaltung, eine Detailuntersuchung zur Erfüllung der Mindestziele der
Clean Vehicle Directive (CVD) im Linienbusverkehr im Main-Tauber-Kreis in
Auftrag gegeben.
Inhalte der
Detailuntersuchung sind unter anderem
·
die IST-Datenerfassung und
-aufbereitung,
·
die Darstellung der Anforderungen
aus der CVD,
·
die Bewertung der verschiedenen
sauberen und emissionsfreien Antriebstechnologien vor dem Hintergrund des
Einsatzes im Liniennetz des Main-Tauber-Kreises,
·
die Erstellung einer
Grobkostenübersicht für den empfohlenen Technologie-Mix sowie
·
die Erstellung einer
Handlungsempfehlung.
Die
Beauftragung der Firma EEBC European Electrical Bus
Company GmbH erfolgte gemeinsam mit der Stadtbus Bad Mergentheim GmbH. Die
Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH beteiligt sich ebenfalls an den Kosten der
Detailuntersuchung. Zudem wurde ein E-Bus Beratungsgutschein bei der L-Bank
beantragt. Der Zuwendungsbescheid für einen Zuschuss in Höhe von 2.500 Euro aus
Mitteln des Landes Baden-Württemberg ist am 15. September 2021 eingegangen.
Eine Ergebnispräsentation mit Vertretern des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar ist für Ende Oktober vorgesehen.
3.
Finanzielle Auswirkungen
Zu 1.2) Statusbericht Ruftaxiverkehr:
Für die
Verdichtung des Ruftaxiangebots im Raum Lauda, Boxberg und Eubigheim werden
60.000 Euro pro Jahr veranschlagt.
Die Mittel für das Jahr 2022 werden im
Haushaltsplan 2022 des Main-Tauber-Kreises unter dem Produkt 547001
Kostenstelle 43150200 (Zuschuss für ÖPNV-Förderung) eingestellt.
Zu 1.5)
Detailuntersuchung zur Umsetzung der Clean Vehicle Directive (CVD):
|
Netto |
Kosten Machbarkeitsstudie (Anteil VGMT) |
22.000,00 €
|
- abzüglich Rabatt EEBC |
- 2.357,10 € |
- abzüglich Beratungsgutschein L-Bank |
- 2.500,00 €
|
- abzüglich Beteiligung VRN |
- 7.378,59 €
|
Voraussichtliche Kosten VGMT |
9.764,31 € |
Die Mittel sind im Haushaltsplan 2021 des Main-Tauber-Kreises
unter dem Produkt 547001 Kostenstelle 43150400 (ÖPNV Einzelmaßnahmen)
eingestellt.
4. Klimarelevanz
Einschätzung
der Klimarelevanz:
Auswirkungen auf den Klimaschutz |
positiv |
negativ |
Treibhausgas
(THG)-Ausstoß in CO2-eg |
|||
Erhebliche
Reduktion |
Geringfügige
Reduktion |
Geringfügige Erhöhung
|
Erhebliche Erhöhung |
Wer ÖPNV
nutzt, vermeidet Individualverkehr und trägt aktiv zum Umweltschutz bei.
Verfasser/-in: Geschäftsführer Thorsten Haas
Bereich/Amt: Verkehrsgesellschaft Main-Tauber mbH (VGMT)
Dezernatsleitung: Ursula Mühleck