Betreff
Bericht der Geschäftsführung
Vorlage
VGMT/024/2021
Aktenzeichen
3-797/VGMT
Art
Aufsichtsratsdrucksache VGMT

Beschlussantrag:

 

Der Aufsichtsrat nimmt den Bericht der Geschäftsführung zur Kenntnis.

 

 

1. Sachverhalt

1.1) Auswirkungen der Corona Pandemie

1.1.1) Linienverkehr

Noch im abgelaufenen Schuljahr wurden an Schultagen auf stark in Anspruch genommenen Linienabschnitten Verstärkerbusse eingesetzt. Mit Beginn des neuen Schuljahres wurden die Verstärkerfahrten eingestellt. Aufgrund des großen Zuspruchs der Grundschule in Dertingen wurde eine eingerichtete Verstärkerfahrt in eine Regelfahrt umgewandelt. Die morgendlichen Fahrten zwischen der Gemeinde Großrinderfeld und Tauberbischofsheim werden weiterhin mit einem Gelenkbus anstelle eines Solobusses ausgeführt.

 

Der Betrieb der NightLife-Busse und -Ruftaxen wurde zum 14. August 2021 wieder aufgenommen.

 

Im ÖPNV gilt weiterhin die Pflicht zum Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes.

 

 

1.1.2) Marketingaktionen Corona

Auf Initiative des Landes Baden-Württemberg wurden bereits mehrere Kundenbindungsaktionen durchgeführt. Hierzu zählten beispielsweise Erstattungen von Eigenanteilen im Bereich der Schülerjahreskarten, Treueaktionen für alle weiteren Stammkunden mit Wohnsitz in Baden-Württemberg, die Sommerferienaktion bwAboSommer, welche Dauerkarteninhabern die Nutzung von Bus und Bahn in ganz Baden-Württemberg ermöglichte, die noch bis Ende September laufende Neukundengewinnungsaktion bwWillkommensbonus sowie die im Zeitraum vom 13. bis 26. September 2021 laufenden VDV-Aktionswochen.

 

 

1.2) Statusbericht Ruftaxiverkehre

Mit Beginn der Corona Pandemie sind die Fahrgastzahlen auch im Ruftaxiverkehr stark zurückgegangen. Die Schließung von Freizeiteinrichtungen und Gaststätten, zwischenzeitlichen Ausgangsbeschränkungen, das geänderte Mobilitätsverhalten der Bevölkerung sowie die Reduzierung der maximal zulässigen Fahrgastkapazitäten wirkten sich unmittelbar auf die Inanspruchnahme des Verkehrsangebots aus.

 

Zum Juli 2021 wurden die maximal zulässigen Fahrgastkapazitäten in Pkw auf bis zu zwei und in Kleinbussen mit neun Sitzplätzen auf bis zu vier Fahrgästen heraufgesetzt.

 

Seit Jahresbeginn zeichnet sich eine Erholung bei den Fahrgastzahlen ab. Der Monat August 2021 war der bis dato zweitstärkste Monat seit der Einrichtung des Ruftaxiverkehrs.

 

 

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 wird das Ruftaxiangebot im Raum Lauda, Boxberg und Eubigheim verdichtet. Durch die Ausweitung werden die Zu- und Abbringerverkehre zu den Bahnhöfen entlang der Frankenbahn verbessert. Hierdurch soll die Frankenbahn gestärkt und die Inanspruchnahme gesteigert werden.

 

Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 werden die bestehenden Bedienverbote im Ruftaxiverkehr weitestgehend auf schienenparallele Fahrten und Halte an den jeweiligen Bahnhöfen reduziert. Hierdurch soll die Buchbarkeit des Ruftaxisystems insgesamt vereinfacht und die Inanspruchnahme weiter gesteigert werden.

 

 

1.3) Mobilitätszentralen im Main-Tauber-Kreis

Am Bahnhof Bad Mergentheim wird bereits eine Mobilitätszentrale im Landkreis betrieben. Dank der finanziellen Unterstützung des Main-Tauber-Kreises und der Stadt Bad Mergentheim konnten die vertraglich geforderten Wochenöffnungszeiten auf 51,5 Stunden erweitert werden. Im Juni letzten Jahres wurde das Verkehrs- und Beratungsangebot um einen E-Auto und E-Bike Verleih erweitert.

 

Am 5. August 2021 erhielt das Landratsamt einen Zuwendungsbescheid im Rahmen der „Innovationsoffensive Öffentliche Mobilität“ für die anteilige Finanzierung der Investitionskosten sowie der Betriebskosten in den Jahren 2022 und 2023 für weitere Mobilitätszentralen/-stellen in Lauda und Wertheim. Erste Kontaktaufnahmen mit den beiden Städten und einem potenziellen Betreiber der Mobilitätszentrale in Wertheim sind bereits erfolgt. Mitte September erfolgte ein Abstimmungstermin mit möglichen Partnern im Bereich des E-Auto und E-Bike Verleihs. Die Betriebsaufnahme hat laut Zuwendungsbescheid bis spätestens 1. Juli 2022 zu erfolgen.

 

Ziel der Landkreisverwaltung und der VGMT-Geschäftsführung ist der mittelfristige Umzug der VGMT-Geschäftsstelle in das Bahnhofsgebäude in Lauda. Dort soll gemeinsam mit der Go-Ahead Baden-Württemberg GmbH eine Mobilitätszentrale eingerichtet und betrieben werden. Abhängig ist dies vom endgültigen Erwerb durch den neuen Eigentümer und den Sanierungsfortschritt des Bahnhofsgebäudes.

 

 

1.4) VRN-Tarifreform

Wie bereits in der 54. Aufsichtsratssitzung berichtet, steht im Verkehrsverbund Rhein-Neckar eine Reform des Einzelfahrscheinsegments bevor.

 

Ziele der Tarifreform sind

·         Vereinfachung des Tarifsystems,

·         Verschlankung des Angebots und des Vertriebs,

·         Digitalisierung sowie

·         Reaktion auf die demografische Entwicklung und den veränderten Markt.

 

Sofern die noch ausstehenden Gremienbeschlüsse gefasst werden, erfolgt die Tarifreform zum 1. Januar 2022.

 

 

1.5) Detailuntersuchung zur Umsetzung der Clean Vehicle Directive (CVD)

Wie in der vorherigen Sitzung berichtet, hat die VGMT, in Abstimmung mit der Landkreisverwaltung, eine Detailuntersuchung zur Erfüllung der Mindestziele der Clean Vehicle Directive (CVD) im Linienbusverkehr im Main-Tauber-Kreis in Auftrag gegeben.

 

Inhalte der Detailuntersuchung sind unter anderem

·         die IST-Datenerfassung und -aufbereitung,

·         die Darstellung der Anforderungen aus der CVD,

·         die Bewertung der verschiedenen sauberen und emissionsfreien Antriebstechnologien vor dem Hintergrund des Einsatzes im Liniennetz des Main-Tauber-Kreises,

·         die Erstellung einer Grobkostenübersicht für den empfohlenen Technologie-Mix sowie

·         die Erstellung einer Handlungsempfehlung.

 

Die Beauftragung der Firma EEBC European Electrical Bus Company GmbH erfolgte gemeinsam mit der Stadtbus Bad Mergentheim GmbH. Die Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH beteiligt sich ebenfalls an den Kosten der Detailuntersuchung. Zudem wurde ein E-Bus Beratungsgutschein bei der L-Bank beantragt. Der Zuwendungsbescheid für einen Zuschuss in Höhe von 2.500 Euro aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg ist am 15. September 2021 eingegangen.

 

Eine Ergebnispräsentation mit Vertretern des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar ist für Ende Oktober vorgesehen.

 

3. Finanzielle Auswirkungen

Zu 1.2) Statusbericht Ruftaxiverkehr:

Für die Verdichtung des Ruftaxiangebots im Raum Lauda, Boxberg und Eubigheim werden 60.000 Euro pro Jahr veranschlagt.

 

Die Mittel für das Jahr 2022 werden im Haushaltsplan 2022 des Main-Tauber-Kreises unter dem Produkt 547001 Kostenstelle 43150200 (Zuschuss für ÖPNV-Förderung) eingestellt.

 

Zu 1.5) Detailuntersuchung zur Umsetzung der Clean Vehicle Directive (CVD):

 

Netto

Kosten Machbarkeitsstudie (Anteil VGMT)

   22.000,00 €

- abzüglich Rabatt EEBC

-   2.357,10 €

- abzüglich Beratungsgutschein L-Bank

-   2.500,00 €

- abzüglich Beteiligung VRN

-   7.378,59 €

Voraussichtliche Kosten VGMT

    9.764,31 €

 

Die Mittel sind im Haushaltsplan 2021 des Main-Tauber-Kreises unter dem Produkt 547001 Kostenstelle 43150400 (ÖPNV Einzelmaßnahmen) eingestellt.

 

 

 

4. Klimarelevanz

Einschätzung der Klimarelevanz:

Auswirkungen auf den Klimaschutz

positiv

keine

negativ

 

Treibhausgas (THG)-Ausstoß in CO2-eg

Erhebliche Reduktion

Geringfügige Reduktion

Geringfügige Erhöhung

Erhebliche

Erhöhung

 

Wer ÖPNV nutzt, vermeidet Individualverkehr und trägt aktiv zum Umweltschutz bei.

 

 

Verfasser/-in: Geschäftsführer Thorsten Haas

Bereich/Amt: Verkehrsgesellschaft Main-Tauber mbH (VGMT)

Dezernatsleitung:  Ursula Mühleck