Beschlussantrag:
Der
Aufsichtsrat nimmt den Bericht der Geschäftsführung zur Kenntnis.
1.
Sachverhalt
1.1) Auswirkungen der Corona Pandemie
Seit Beginn
der Pandemie wurde an Schultagen auf stark in Anspruch genommenen
Linienabschnitten Verstärkerbusse eingesetzt. Mit Beginn des Schuljahres
2021/2022 wurde bereits ein Großteil der Verstärkerfahrten eingestellt. Bei
weiterhin stark genutzten Kursen wurden die Verstärkerfahrten beibehalten oder
gar in Regelfahrten umgewandelt. Das seit dem 14. September 2020 laufende
Förderprogramm „Schülerzusatzverkehre in den Schuljahren
2020/2021 und 2021/2022“ lief zum 12. April 2022 aus. Somit verkehren nach den
Osterferien vorerst keine Verstärkerfahrten mehr.
Der Betrieb
der NightLife-Linien wurde in den Zeiträumen März 2020 bis August 2021 sowie
November 2021 bis März 2022 ausgesetzt. Zum 19. März 2022 wurden die
Spätfahrten in der Nacht von Samstag auf Sonntag wieder aufgenommen.
Seit
Anpassung des Infektionsschutzgesetztes in Baden-Württemberg gilt für Fahrgäste
des öffentlichen Personennahverkehrs die Pflicht zum Tragen einer
Atemschutzmaske oder einer medizinischen Maske. Auf bayerischen Streckenabschnitten
gilt weiterhin eine FFP2-Maskenpflicht. In den Ruftaxen bleibt die
Kapazitätsbegrenzung auf 50 Prozent der Fahrgastplätze vorerst bestehen.
Am 11. und
12. April mussten im Gebiet Boxberg/Bad Mergentheim erstmals seit
Pandemiebeginn Linienbusfahrten aufgrund zu hoher Krankenstände beim
Fahrpersonal ausfallen.
1.2) Statusbericht Ruftaxiverkehre
Zum
Fahrplanwechsel im Dezember 2021 wurde zur Stärkung der Frankenbahn das Ruftaxiangebot im Raum Lauda, Boxberg und Eubigheim verdichtet.
Zudem wurden bestehende
Bedienverbote weitestgehend auf schienenparallele Fahrten und Halte an den
jeweiligen Bahnhöfen reduziert und hierdurch die Buchbarkeit der Ruftaxifahrten
vereinfacht.
Die
Buchungszahlen belegen eine Erholung sowie eine entsprechend gute Inanspruchnahme
in den verdichteten Bedienräumen. Beispielsweise konnte die Abrufquote der
Ruftaxifahrten im ersten Quartal 2022 auf 19,3 Prozent gesteigert werden
(Vorjahresquartal 13,3 Prozent). In den verdichteten Räumen konnten die
Abrufquoten trotz Ausweitung des Fahrplanangebots auf 26,4 Prozent gesteigert
werden (Vorjahresquartal 22,3 Prozent, Januar bis Dezember 2021 25,4 Prozent).
Das erste
Quartal 2022 war das bisher stärkste Quartal seit der Einführung des
Ruftaxiverkehrs im Jahr 2018. Im Monat März wurden im Ruftaxiverkehr knapp
2.200 Fahrgäste befördert, was ebenfalls einen neuen Bestwert darstellt.
Derzeit arbeiten die Landkreisverwaltung, die VGMT sowie die
Ruftaxiunternehmer an weiteren Verdichtungen und Verbesserungen des
Ruftaxiverkehrs im gesamten Landkreis.
1.3) Mobilitätszentralen im
Main-Tauber-Kreis
Mobilitätszentrale Bad Mergentheim
Vor dem Osterwochenende wurden zahlreiche
Anpassungen bei dem E-Car- und E-Bike-Sharing am Bahnhof Bad Mergentheim
vorgenommen. Die Nutzerinnen und Nutzer profitieren seither von einer
Preissenkung bei dem E-Auto, einer Fahrzeugbuchung und -verwaltung via
Webbrowser sowie einer ausgeweiteten Ausleihdauer bei den E-Bikes.
Mobilitätszentrale Wertheim
Am 7. März
2022 wurde das Konzept der Mobilitätszentrale Wertheim im Verwaltungs- und
Finanzausschuss der Stadt Wertheim vorgestellt. Der Ausschuss für Soziales,
Bildung, Kultur und Verkehr sowie der VGMT-Aufsichtsrat haben am 9. März 2022
der Einrichtung einer Mobilitätszentrale im Bahnhof in Wertheim zugstimmt. Der
Kreistag ist dieser Beschlussfassung am 30. März 2022 gefolgt. Sofern der
Gemeinderat der Stadt Wertheim dem Projekt ebenfalls zustimmt, ist die
Einrichtung der Mobilitätszentrale Wertheim noch für das Jahr 2022 vorgesehen.
Mobilitätszentrale
Lauda
Derzeit
laufen Gespräche zur Einrichtung einer Mobilitätszentrale in den Räumlichkeiten
der ehemaligen Postagentur in Lauda. Sofern diese Gespräche einen positiven
Abschluss finden, ist neben der Einrichtung der Mobilitätszentrale auch der
Umzug der VGMT-Geschäftsstelle in diese Räumlichkeiten vorgesehen.
1.4) VRN-Tarifreform
Zum 1.
Januar 2022 traten die Änderungen der VRN-Tarifreform in Kraft. Die
wesentlichen Ziele der Tarifreform bestanden darin, das bisherige Tarifsystem
zu vereinfachen, auf den veränderten Markt zu reagieren und durch die
zunehmende Digitalisierung den Luftlinientarif mit Bestpreisprinzip zu stärken.
Im Rahmen
der Tarifreform entfiel zudem die 14:00 Uhr-Sperrfrist des MAXX-Tickets an
bayerischen Schultagen bei Fahrten zwischen dem Main-Tauber-Kreis und dem
Hauptbahnhof in Würzburg. Somit sind die MAXX-Tickets seither an allen Tagen
und ohne zeitliche Einschränkung auf diesen Streckenabschnitten in Linienbussen
und Zügen gültig.
1.5) Aktion „Bus und Bahn statt
Führerschein“ des Landes Baden-Württemberg
Im Zeitraum
1. Dezember 2021 bis 31. August 2022 können Rentnerinnen
und Rentner aus Baden-Württemberg in den Mobilitätszentralen oder
Verkaufsstellen eine kostenlose „Karte ab 60“ erhalten. Voraussetzung für die kostenlose Jahreskarte
ist der Nachweis über den freiwilligen Verzicht der Fahrerlaubnis, welcher
durch die Rückgabe des Führerscheins bei der Fahrerlaubnisbehörde ausgestellt
wird. Im Main-Tauber-Kreis haben an dieser Aktion bis dato knapp 20 Rentnerinnen
und Rentner teilgenommen.
1.6) 9-Euro-Ticket
Angesichts
der steigenden Energiekosten plant die Bundesregierung im Rahmen des
Entlastungspaketes für Bus und Bahn ein besonderes Angebot. In Vorbereitung ist
ein Ticket, welches 9 Euro je Monat kostet und für drei aufeinanderfolgende
Monate erhältlich ist.
Das
9-Euro-Ticket soll laut aktuellem Stand zum 1. Juni 2022 kommen und
deutschlandweit im Nahverkehr gültig sein. In diesem Zuge ist ebenfalls eine
Entlastung der Bestandskunden vorgesehen. In diesem Fall werden die Abo-Center
die Abrechnungsbeträge automatisch anpassen, sodass die Bestandskunden keine
separate Beantragung vornehmen müssen. Die Detailabstimmung mit den
Verkehrsverbünden läuft aktuell. Im Rahmen der Aufsichtsratssitzung erfolgt
eine aktuelle Berichterstattung.
1.7) Personal VGMT
Gemäß
Vereinbarung mit der Stadt Creglingen vom 3. Februar 2022 werden die
Anstellungsverträge für das Begleitpersonal der Kindergartenkinder in
Creglingen zum
1. September 2022 mittels eines Überleitungsvertrags bei der Stadt Creglingen
angestellt. Die Anstellungsverträge bei der VGMT enden somit zum 31. August
2022.
3.
Finanzielle Auswirkungen
Zu 1.7) Personal VGMT:
Durch Überleitung der Anstellungsverträge von der VGMT zur Stadt Creglingen reduzieren sich die Personalkosten der VGMT. Der hierfür anfallende Personalaufwand wurde bisher komplett durch den Landkreis ausgeglichen. Das angestrebte Jahresergebnis der VGMT bleibt somit unverändert.
4. Klimarelevanz
Einschätzung
der Klimarelevanz:
Auswirkungen auf den Klimaschutz |
keine |
negativ |
Bei
positiven und negativen Auswirkungen des Beschlusses bzw. der Maßnahme auf den
Klimaschutz:
Treibhausgas(THG)-Ausstoß
in CO2-eq |
|||
Erhebliche Reduktion |
Geringfügige Reduktion |
Geringfügige Erhöhung |
Erhebliche Erhöhung |
Wer ÖPNV
nutzt, vermeidet Individualverkehr und trägt aktiv zum Umweltschutz bei.
Verfasser/-in: Geschäftsführer Thorsten Haas
Bereich/Amt: Verkehrsgesellschaft Main-Tauber mbH (VGMT)
Dezernatsleitung: Ursula Mühleck