Betreff
Jahresabschluss des Abfallwirtschaftsbetriebes Main-Tauber-Kreis für das Wirtschaftsjahr 2021
Vorlage
V-KT/470/2022
Art
Sitzungsvorlage V-KT

Beschlussantrag:

 

Dem Jahresabschluss 2021 für den Abfallwirtschaftsbetrieb wird zugestimmt.

 

1.    Vom Prüfbericht des Kreisrechnungsprüfungsamtes wird Kenntnis genommen.

 

2.    Feststellung:

 

 

a) Bilanzsumme

16.613.379,60 Euro

  • davon entfallen auf der Aktivseite auf das

 

           - Anlagevermögen

9.026.446,78 Euro

           - Umlaufvermögen

7.582.119,15 Euro

  • davon entfallen auf der Passivseite auf

 

           - das Eigenkapital

0,00 Euro

           - die Rückstellungen

15.520.427,36 Euro

           - die Verbindlichkeiten

1.086.084,74 Euro

b) Jahresgewinn

6.867,50 Euro

     Bilanzgewinn

6.867,50 Euro

  • Summe der Erträge

15.590.417,87 Euro

  • Summe der Aufwendungen

15.583.550,37 Euro

 

3.    Der Bilanzgewinn von 6.867,50 Euro ist laut Kreistagsbeschluss an den Haushalt des Landkreises abzuführen.

 

4.    Der Betriebsleitung wird Entlastung erteilt.

 

5.    Die Haushaltsreste in Höhe von 4.023,76 Euro laut Vermögensplan werden nach 2022 übertragen.

 

6.    Der Entnahme von 710.783,00 Euro aus den ungewissen Verbindlichkeiten zum Ausgleich der Kostenunterdeckung der Rückstellung zur Deponienachsorge wird zugestimmt.

 

 

1. Sachverhalt
Gemäß § 16 Eigenbetriebsgesetz ist der Jahresabschluss des Abfallwirtschaftsbetriebes innerhalb von 6 Monaten nach Ende des Wirtschaftsjahres aufzustellen. Er beinhaltet die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung, den Anhang sowie den Lagebericht.

 

Das Kommunal- und Rechnungsprüfungsamt hat das Testat erteilt. Die einzelnen Ergebnisse der Prüfung sind in dem in der Anlage beigefügten Prüfbericht zu entnehmen. Auf die nachfolgenden Erträge und Aufwendungen wird im Besonderen eingegangen.

 

 

 

Bezeichnung

Ansatz 2021

Ergebnis 2021

Abw. Plan/Ist

Abw. %

 

 

Erträge

 

 

 

 

 

 

Abfallgebühren Haushalte und Gewerbe

7.700.000

7.781.782

81.782

1

 

 

Gebühren von Recyclinghöfen

220.000

266.028

46.028

21

 

 

Gebühren aus Grünabfallkompostierung

190.000

269.637

79.637

42

 

 

Gebühren Direktanlieferer Dep.Heegwald

2.300.000

2.533.118

233.118

10

 

 

Erstattungen Erddeponien

140.000

215.356

75.356

54

 

 

Erlöse aus Altpapiervermarktung

600.000

1.892.538

1.292.538

215

 

 

Erlöse aus Grüngutverwertung

50.000

27.703

-22.297

-45

 

 

Übrige Erlöse

25.000

97.350

72.350

289

 

 

Zwischensumme Umsatzerlöse

11.762.410

13.831.618

2.069.208

18

 

 

Sonstige betriebliche Erträge

1.619.771

1.717.004

97.232

6

 

 

Zinserträge

900

41.796

40.896

4.544

 

 

Gesamterträge

13.383.081

15.590.418

2.207.337

16,49

 

 

 

 

 

 

Aufwendungen

 

 

 

 

 

 

Kosten für Restmüllabfuhr

1.550.000

1.585.040

35.040

2

 

 

Kosten für Restmüllentsorgung

2.000.000

2.487.358

487.358

24

 

 

Kosten für Biomüllabfuhr

1.675.000

1.591.896

-83.104

-5

 

 

Kosten für Bioabfallkompostierung

1.055.500

981.876

-73.624

-7

 

 

Kosten der Wiederverwertung (Wertstoffe)

550.000

501.606

-48.395

-9

 

 

Betriebsaufwand Recyclinghöfe

1.500.000

1.557.874

57.874

4

 

 

Betriebsaufwand Erddeponien

139.214

153.309

14.095

10

 

 

Kosten für Kompostplätze

650.000

770.039

120.039

18

 

 

Zw.summe Material-/Betriebsaufw.

10.757.465

11.394.398

636.933

6

 

 

Personalaufwand

800.000

739.401

-60.599

-8

 

 

Abschreibungen

291.000

268.620

-22.380

-8

 

 

EDV-Aufwand

130.000

224.195

94.195

72

 

 

Zuführung zu sonst. Rückstellungen

0

1.280.128

1.280.128

100

 

 

Zw.summe sonst. betriebl. Aufw.

1.707.444

3.127.526

1.420.082

83

 

 

Zinsen für Verwahrentgelt

70.000

52.714

-17.286

-25

 

 

Gesamtaufwendungen

13.625.909

15.583.550

1.957.641

14,37

 

 

 

 

Aufgrund der aufgeführten Mehrerträge und der geringeren Aufwendungen wurde eine nicht geplante Kostenüberdeckung in Höhe von 1.276.627,86 Euro erzielt, die gemäß § 14 Abs. 2 KAG als Ausgleichsverpflichtung gegenüber dem Gebührenzahler den Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten zugeführt wurde. Diese Zuführung ist im Erfolgsplan unter der Zuführung sonstige Rückstellungen zu finden.

 

Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt für 2021 erneut einen sehr guten Geschäftsverlauf. Der Großteil des Gewinns kommt von den Erlösen aus der Altpapiervermarktung sowie den Gebührenerlösen für Direktanlieferungen, die auf der Deponie Heegwald erwirtschaftet wurden. Wieder einmal konnten sehr hohe Einnahmen auf der Deponie Heegwald (Ist 2021: 2,5 Millionen Euro, Vorjahr 2020: 3 Millionen Euro) verbucht werden. Jedoch heißt das auch, dass die Laufzeit der Deponie dadurch verkürzt wird, da das Verfüllvolumen der Deponie schneller abnimmt. Auch weiterhin sind die Weltmarktpreise stark schwankend. Dies zeigt sich anschaulich bei den Erlöspreisen für Altpapier. Wurden im März 2020 für eine Tonne Altpapier noch 11,52 Euro bezahlt, sind dies im April 2022 erfreuliche 188,40 Euro.

 

Aufgrund der höheren Frequentierung und Nutzung sind die Aufwendungen bei den Recyclinghöfen und bei den Kompostplätzen gestiegen.

 

In der Abfallbilanz von Baden-Württemberg für das Jahr 2020 nimmt der Main-Tauber-Kreis beim Biomüll die Spitzenposition unter den ländlichen Regionen und Platz 4 beim Haus- und Sperrmüll ein. Das geht aus der Abfallbilanz hervor. Auch bei den Abfallgebühren liegt der Main-Tauber-Kreis auf einem Spitzenplatz. Die Preise für die Bürger sowie für Gewerbetreibende liegen weiterhin im unteren Preissegment.

 

Es verbleibt ein handelsrechtliches Betriebsergebnis nach der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe eines Gewinns von 6.867,50 Euro. Dieser ist nach Kreistagsbeschluss an den Haushalt des Landkreises abzuführen.

 

Weitere Erläuterungen ergeben sich aus dem in der Anlage beigefügten Jahresabschluss 2021 mit Lagebericht.

 

Die bisherige Deponienachsorgebewertung lag bereits 10 Jahre zurück. Aufgrund von Aufforderungen seitens der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) und des Rechnungs-prüfungsamtes, diese zu erneuern, wurde die Firma Econum Unternehmensberatung aus Ludwigsburg beauftragt. Bei der Deponievermessung und der Hochrechnung der Nachsorgekosten der Deponie durch die Firma Econum im Jahre 2022 wurde festgestellt, dass eine Unterdeckung in Höhe von 710.783 Euro entstanden ist. Dieses Defizit soll mit den erwirtschafteten Gewinnen auf der Hausmülldeponie aus den Jahren 2020 (+902.816 Euro) und 2021 (+233.118 Euro), welche in die ungewissen Verbindlichkeiten gebucht wurden, ausgeglichen werden. Abzüglich des gebührenrechtlichen Verlustes aus 2019 (-326.939 Euro), der ausgeglichen werden muss, verbleibt ein gebührenrechtlicher Überschuss von 808.995 Euro. Hiervon sollen 710.783 Euro zum Ausgleich der Kostenunterdeckung der Rückstellung zur Deponienachsorge verwendet werden. Der verbleibende Restbetrag (+98.212 Euro) wird in die ungewissen Verbindlichkeiten gebucht.

 

Begründung: Die Einnahmen, die aus Selbstanlieferungen auf der Deponie erwirtschaftet wurden, können somit der Deponienachsorge korrekterweise nach Verursacherprinzip zugeordnet werden.

 

3. Finanzielle Auswirkungen

Der Gewinn in Höhe von 6.867,50 Euro ist nach Kreistagsbeschluss an den Haushalt des Landkreises abzuführen.

 

 

4. Klimarelevanz

Einschätzung der Klimarelevanz:

Auswirkungen auf den Klimaschutz

positiv

keine

negativ

 

 

 

 

Verfasser/-in: Rainer Markert

Bereich/Amt: Abfallwirtschaftsbetrieb Main-Tauber-Kreis

Dezernatsleitung: Werner Rüger 

Anlagen: 2