Beschlussantrag:
1.
Der
Main-Tauber-Kreis beteiligt sich an der Finanzierung der Regiobuslinie zwischen
Künzelsau und Bad Mergentheim in den Jahren 2023 und 2024 mit 60.000 Euro pro
Jahr.
2.
Die
Landkreisverwaltung wird ermächtigt, mit dem Hohenlohekreis eine
Folgevereinbarung zur bisherigen Vereinbarung für die Jahre 2023 und 2024
abzuschließen.
3.
Der
Betrag von jährlich 60.000 Euro wird für die Jahre 2023 und 2024 in den
Teilhaushalt 5, Produkt 547001 (ÖPNV), eingestellt.
1. Sachverhalt
Einrichtung
der Regiobuslinie
Mit
Beschluss vom 24. Februar 2016 hat der Ausschuss für Soziales, Bildung, Kultur
und Verkehr des Kreistages des Main-Tauber-Kreises erstmals der Einrichtung und
anteiligen Finanzierung einer Regiobuslinie zwischen Künzelsau und Bad
Mergentheim für drei Jahre bis Dezember 2019 zugestimmt.
Seit
Dezember 2016 verkehren die Regiobusse in einem durchgängigen Ein-Stunden-Takt
zwischen 5:00 und 23:00 Uhr zwischen Künzelsau, Krautheim, Dörzbach und Bad
Mergentheim. Seit Einführung der Regiobuslinie ist es möglich, die in Bad
Mergentheim auf der Tauberbahn abfahrenden und ankommenden Züge stündlich mit
dem Bus zu erreichen. Die Regiobuslinie ist deshalb neben der Anbindung der
Städte und Gemeinden vor allem als Zubringer zur Schiene in Bad Mergentheim
eingesetzt.
Für die
Buslinie kommen moderne, klimatisierte Fahrzeuge mit Niederflurtechnik und
Rollstuhlrampe, einer Mehrzweckfläche für die Mitnahme von Fahrrädern sowie
kostenfreiem WLAN-Zugang zum Einsatz. Ein einheitlicher Linienverlauf an allen
Tagen ist Fördervoraussetzung.
Auf
Vorschlag des Hohenlohekreises wurde für den Zeitraum ab Dezember 2019 beim
Land ein Folgeantrag eingereicht. Am 22. Mai 2019 hat der Kreistag des
Main-Tauber-Kreises der anteiligen Finanzierung der Regiobuslinie bis Dezember
2022 zugestimmt.
Landesförderung
Die
Mehrkosten für das zusätzliche Busangebot gegenüber dem ursprünglichen Angebot
vor 2016 werden nach einer pauschalen Berechnungsweise etwa zur Hälfte vom Land
Baden-Württemberg aus dem Förderprogramm „Regiobuslinien“ finanziert. Die
weiteren 50 Prozent der Regiobus-Mehrkosten nach Abzug der Einnahmen aus
Fahrgeldern tragen die beiden Landkreise jeweils an den Streckenanteilen
orientiert. Dem Main-Tauber-Kreis entstanden so für die Regiobuslinie bisher
pauschale Kosten von 40.000 Euro pro Jahr.
Die
Förderung durch das Land für die Regiobuslinie wurde für den Zeitraum von
Dezember 2019 bis Ende 2024 bewilligt. Hierbei handelt es sich um eine
festgeschriebene Fördersumme in Höhe von rund 550.000 Euro pro Jahr. Aufgrund
der erheblichen Kostensteigerungen im ÖPNV sind die bisherigen Kostenanteile
der Landkreise nicht mehr kostendeckend. Der Gesamtkostenanteil der beiden
Landkreise ist von den im Jahr 2016 bzw. 2019 berechneten rund 139.000 Euro pro
Jahr auf zwischenzeitlich rund 181.000 Euro pro Jahr angestiegen. Der
Hohenlohekreis hat daher darum gebeten, dass der Main-Tauber-Kreis für die
Jahre 2023 und 2024 seinen Kostenanteil von jährlich 40.000 Euro auf jährlich
60.000 Euro erhöht. Der Kostenanteil des Hohenlohekreises steigt dabei von
ursprünglich rund 99.000 Euro auf rund 121.000 Euro an. Hierbei hat sich der
Hohenlohekreis bereit erklärt, wie bisher die Aufwendungen für
Fahrgasterhebungen, Berechnungen von Erlösen, den Mittelabruf sowie die
Verwendungsnachweise beim Verkehrsministerium Baden-Württemberg zu übernehmen.
Entwicklung
der Fahrgastzahlen
Während die
Fahrgastzahlen nach Einführung der Regiobuslinie bis 2019 rund 200.000
Fahrgästen pro Jahr betrugen, mussten ab 2020 auch im Regiobus pandemiebedingte
Rückgänge von 20 bis 25 Prozent auf rund 150.000 Fahrgäste im Jahr 2020 und
rund 166.000 Fahrgäste im Jahr 2021 verzeichnet werden. Für das Jahr 2022 wird
mit einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Durch die Einführung des
Landesweiten Jugendtickets zum 1. März 2023 werden weiter steigende
Fahrgastzahlen erwartet.
Fazit
Die
Regiobuslinie hat sich nach der Inbetriebnahme 2016 zu einer erfolgreichen
Verkehrslinie entwickelt, auch aufgrund der positiven Wahrnehmung und Resonanz
in der Öffentlichkeit. Mit diesem erweiterten Verkehrsangebot ist eine
Teilnahme an den Angeboten und Veranstaltungen der Anliegerstädte und
–gemeinden ohne eigenes Auto möglich. Auch Fahrten mit der Bahn zu weiter
entfernten Zielen sind möglich, ohne auf das Auto angewiesen zu sein. Die
Regiobuslinie leistet somit einen Beitrag zur kreisübergreifenden Mobilität und
stellt eine Alternative zum Individualverkehr dar.
Im Jahr
2024 wird erneut geprüft, ob eine erneute Antragstellung für die
Landesförderung sinnvoll ist und dem Kreistag zur Entscheidung vorgelegt.
3.
Finanzielle Auswirkungen
Die Gesamtkosten für die Regiobuslinie
betragen pro Jahr rund
1.031.000 Euro.
Abzüglich der Fahrgeldeinnahmen in Höhe von rund
300.000 Euro.
und der Landesförderung in Höhe von rund
550.000 Euro.
verbleiben bei den Landkreisen Kosten von rund
181.000 Euro.
Die
Aufteilung der Kosten für die Jahre 2023 und 2024 zwischen den beiden
Landkreisen orientiert sich an den Streckenanteilen.
Voraussichtliche Gesamtkosten für beide
Landkreise: rund 181.000
Euro pro Jahr
Kostenanteil Main-Tauber-Kreis rund
60.000 Euro pro Jahr
Kostenanteil Hohenlohekreis rund
121.000 Euro pro Jahr
Der Betrag
von jährlich 60.000 Euro für den Main-Tauber-Kreis wird für 2023 und 2024 in
den Teilhaushalt 5, Produkt 547001 (ÖPNV), eingestellt.
4. Klimarelevanz
Einschätzung
der Klimarelevanz:
Auswirkungen auf den Klimaschutz |
keine |
negativ |
Bei
positiven und negativen Auswirkungen des Beschlusses bzw. der Maßnahme auf den
Klimaschutz:
Treibhausgas(THG)-Ausstoß
in CO2-eq |
|||
Erhebliche
Reduktion |
Geringfügige
Reduktion |
Geringfügige
Erhöhung |
Erhebliche Erhöhung
|
Verfasser/-in: Dr. Heiko Schnell
Bereich/Amt: Dezernat 3 / Amt für Schulen und ÖPNV
Dezernatsleitung: Ursula Mühleck