Betreff
Feststellung Jahresabschluss 2021
Vorlage
V-KT/513/2022
Aktenzeichen
913.69
Art
Sitzungsvorlage V-KT

Beschlussantrag:

 

Der Jahresabschluss 2021 wird wie folgt festgestellt:

 

a)

Gesamtergebnisrechnung

Gesamtergebnis

5.735.525,12 €

 

 

ordentliches Ergebnis

5.583.964,68 €

 

 

Sonderergebnis

151.560,44 €

b)

Gesamtfinanzrechnung

Zahlungsmittelbestand

 

 

 

zum 31.12.2021

 13.754.559,41 €

c)

Bilanzsumme

zum 31.12.2021

 248.032.170,76 €

d)

Das ordentliche Ergebnis in Höhe von 5.583.964,68 € wird der ordentlichen Rücklage in der Bilanz zugeführt.

e)

f)


g)

Das Sonderergebnis in Höhe von 151.560,44 € wird der Sonderrücklage in der Bilanz zugeführt.

Von der ordentlichen Rücklage werden die nicht-liquiden Mittel in Höhe von 9.768.440,31 € in das Basiskapital umgebucht.

Die überplanmäßigen Aufwendungen i. H. v. 2.457,93 € im Personalbudget werden genehmigt.

 

1. Sachverhalt

Gemäß § 48 der Landkreisordnung i. V. m. § 95 der Gemeindeordnung hat der Landkreis zum Schluss eines jeden Haushaltsjahres einen Jahresabschluss aufzustellen. Der Jahresabschluss gliedert sich in die Gesamtergebnisrechnung, die Gesamtfinanzrechnung und die Bilanz. Der Jahresabschluss 2021 wurde innerhalb der gesetzlichen Frist bis zum 30.06.2022 aufgestellt und anschließend dem Kommunal- und Rechnungsprüfungsamt zur örtlichen Prüfung vorgelegt. Nach Abschluss der örtlichen Prüfung soll der Jahresabschluss 2021 am 07.12.2022 vom Kreistag festgestellt werden.

 

Zusammenstellung der Positionen des Jahresabschlusses 2021:

 

1.

Ergebnisrechnung

IST 2021 in €

Plan 2021 in €

1.1

Summe der ordentlichen Erträge

181.383.016,07

181.337.700

1.2

Summe der ordentlichen Aufwendungen

- 175.799.051,39 €

- 185.060.900

1.3

Ordentliches Ergebnis (Saldo aus 1.1 und 1.2)

5.583.964,68

- 3.723.200

1.4

Außerordentliche Erträge

273.511,77

0

1.5

Außerordentliche Aufwendungen

- 121.951,33

0

1.6

Sonderergebnis (Saldo aus 1.4 und 1.5)

151.560,44

0

1.7

Gesamtergebnis (Summe aus 1.3 und 1.6)

5.735.525,12

- 3.723.200

2.

Finanzrechnung

IST 2021 in €

Plan 2021 in €

2.1

Summe der Einzahlungen auslaufender Verwaltungstätigkeit

173.384.222,71

178.190.800

2.2

Summe der Auszahlungen auslaufender Verwaltungstätigkeit

- 162.574.677,28

- 174.219.500

2.3

Zahlungsmittelüberschuss/-bedarf der Ergebnisrechnung (Saldo aus 2.1 und 2.2)

10.809.545,43

3.971.300

2.4

Summe der Einzahlungen aus Investitionstätigkeit

5.906.573,49

6.870.200

2.5

Summe der Auszahlungen aus Investitionstätigkeit

- 18.883.468,20

- 20.358.500

2.6

Finanzierungsmittelüberschuss/-bedarf aus Investitionstätigkeit (Saldo aus 2.4 und 2.5)

- 12.976.894,71

- 13.488.300

2.7

Finanzierungsmittelüberschuss/-bedarf (Saldo aus 2.3 und 2.6)

- 2.167.349,28

- 9.517.000

2.8

Summe der Einzahlungen aus Finanzierungstätigkeit

0,00

6.840.000

2.9

Summe der Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit

- 2.160.142,92

- 2.160.200

2.10

Finanzierungsmittelüberschuss/-bedarf aus Finanzierungstätigkeit (Saldo aus 2.8 und 2.9)

- 2.160.142,92

4.679.800

2.11

Änderung des Finanzierungsmittelbestands zum Ende des Haushaltsjahres (Saldo aus 2.7 und 2.10)

- 4.327.492,20

- 4.837.200

2.12

Zahlungsmittelüberschuss/-bedarf aus haushalts-unwirksamen Einzahlungen und Auszahlungen

143.016,57

 

2.13

Anfangsbestand an Zahlungsmitteln

17.939.035,04

 

2.14

Veränderung des Bestands an Zahlungsmitteln (Saldo aus 2.11 und 2.12)

- 4.184.475,63

 

2.15

Endbestand an Zahlungsmitteln am Ende des Haushaltsjahres (Saldo aus 2.13 und 2.14)

13.754.559,41

 

3.

Bilanz

31.12.2021

31.12.2020

3.1

Immaterielles Vermögen

22.141,01

30.221,09

3.2

Sachvermögen

167.400.784,71

164.807.372,88

3.3

Finanzvermögen

31.336.838,96

31.582.247,16

3.4

Abgrenzungsposten

49.272.406,08

43.717.941,46

3.5

Nettoposition

0,00

0,00

3.6

Gesamtbetrag auf der Aktivseite
(Summe aus 3.1 bis 3.5)

248.032.170,76

240.137.782,59

3.7

Basiskapital

129.790.964,01

120.022.523,70

3.8

Rücklagen

15.092.577,27

19.125.492,46

3.9

Fehlbeträge des ordentlichen Ergebnisses

0,00

0,00

3.10

Sonderposten

71.881.980,02

69.707.238,47

3.11

Rückstellungen

1.896.893,23

1.645.784,08

3.12

Verbindlichkeiten

26.804.358,71

26.868.835,17

3.13

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

2.565.397,52

2.767.908,71

3.14

Gesamtbetrag auf der Passivseite
(Summe aus 3.7 bis 3.13)

248.032.170,76

240.137.782,59

 

Ergänzend hierzu ist die Ergebnisverwendung des ordentlichen Ergebnisses und des Sonderergebnisses sowie die Entwicklung der Rücklage und des Basiskapitals in der Anlage 1 „Feststellung, Aufgliederung und Verwendung des Jahresergebnisses 2021“ dargestellt.

1.1  Gesamtergebnisrechnung

Mit der Verabschiedung des Haushalts 2021 hat der Kreistag einen globalen Minderaufwand i. H. v. 1,00 Million Euro beschlossen. Dieser Betrag wurde wie folgt auf die Budgets der einzelnen Ämter aufgeteilt: Personalamt 100.000 Euro, Büro des Landrats 9.500 Euro, Amt für Schulen und ÖPNV 164.000 Euro, Amt für Wirtschaftsförderung, Energie und Tourismus 31.500 Euro, Amt für Immobilienmanagement 50.000 Euro, Bauamt 2.500 Euro, Umweltschutzamt 5.000 Euro, Landwirtschaftsamt 5.000 Euro, Veterinäramt 5.000 Euro, Rechts- und Ordnungsamt 5.000 Euro, Jugendamt 150.000 Euro, Amt für Soziale Sicherung, Teilhabe und Integration 150.000 Euro, Jobcenter Main-Tauber 100.000 Euro, Vermessungs- und Flurerneuerungsamt 2.500 Euro, Straßenbauamt 220.000 Euro.

 

Der Jahresabschluss 2021 schließt in der Gesamtergebnisrechnung mit einem ordentlichen Ergebnis von rund 5,58 Millionen Euro und liegt damit um rund 9,31 Millionen Euro über dem geplanten ordentlichen Ergebnis von - 3,72 Millionen Euro. Die Ergebnisverbesserung setzt sich zusammen aus rund 0,05 Millionen Euro Mehrerträgen und rund 9,26 Millionen Euro Minderaufwendungen. Die wesentlichen Begründungen hierfür sind im Folgenden erläutert:

 

1.1.1 Wesentliche Mehrerträge

Kontengruppe Steuern und ähnliche Abgaben: + 0,30 Millionen Euro

Ø Die Nettoentlastung des Landes Baden-Württemberg durch den Wegfall des Wohngeldes für ALG II-Empfänger wird an die Stadt- und Landkreise weitergegeben. Die Zahlung wird jeweils zum 01.07. eines Jahres geleistet und beinhaltet die Schlussabrechnung des Vorjahres sowie eine Abschlagszahlung für das laufende Jahr. Die Erträge aus der Weitergabe der Wohngeldentlastung durch das Land lagen im Jahr 2021 bei 1,00 Million Euro (Plan: 0,70 Millionen Euro).

 

Kontengruppe Zuweisungen, Zuwendungen und Umlagen: + 2,74 Millionen Euro

Ø Bei der Grunderwerbssteuer ergaben sich Mehrerträge von rund 1,52 Millionen Euro (Plan: 5,60 Millionen Euro, Ist 7,12 Millionen Euro). Der Anteil des Landkreises am Grunderwerbsteueraufkommen beträgt 38,85 Prozent.

 

Ø Die Zuweisungen an den Landkreis nach dem Finanzausgleichsgesetz haben sich im Jahr 2021 von geplanten 57,03 Millionen Euro um rund 2,93 Millionen Euro auf insgesamt 59,96 Millionen Euro erhöht. Die Steigerungen sind im Wesentlichen wie folgt angefallen:

o   Schlüsselzuweisungen nach § 8 FAG: Gegenüber dem Planansatz von rund 25,17 Millionen Euro stehen Mehrerträge von rund 2,95 Millionen Euro aufgrund des nachträglichen Anstiegs des Kopfbetrages für das Jahr 2021 von 739 Euro auf 764 Euro.

o   Durch gestiegene Kinderzahlen und erhöhte Zuweisungen haben sich bei der Kleinkindförderung nach § 29 c FAG Mehrerträge von rund 0,07 Millionen Euro ergeben.

o   Bei den Zuweisungen gem. § 25 FAG haben sich im Bereich des Verkehrslastenausgleich für die Unterhaltung und den Neu-, Um- und Ausbau von Straßen erhöhte Zuweisungen i. H. v. 0,08 Millionen Euro ergeben.

 

Ø Im Ergebnis 2021 stehen bei den Gebühren der unteren Verwaltungsbehörden (UVB) Erträge von rund 4,21 Millionen Euro, das ist eine Steigerung um 0,48 Millionen Euro. Diese ist im Wesentlichen beim Bauamt (+ 0,26 Millionen Euro), beim Rechts- und Ordnungsamt (+ 0,08 Millionen Euro), beim Veterinäramt (+ 0,05 Millionen Euro) und beim Flurneuordnungs- und Vermessungsamt (+ 0,10 Millionen Euro) angefallen. Dagegen stehen Mindererträge bei den Gebühren im Verkehrsamt von rund 0,02 Millionen Euro.

 

Ø Der kommunale Aufwand für die Unterkunftskosten lag rund 0,97 Millionen Euro unter dem Planansatz. Auf Grundlage der Unterkunftskosten hat sich der Planansatz von 7,56 Millionen Euro im Ergebnis auf rund 6,65 Millionen Euro (- 0,90 Millionen Euro) bei den Leistungsbeteiligungen vom Bund an Unterkunft und Heizung verringert. Zudem wurde die Beteiligung auf 74,4 Prozent reduziert.

 

Ø Aufgrund mehrerer Abweichungen in verschiedenen Bereichen hat sich die Zuweisung des Landes für laufende Zwecke um rund 1,42 Millionen Euro von 12,15 Millionen Euro Planansatz auf rund 10,73 Millionen Euro verringert. Diese Abweichungen ergeben sich im Wesentlichen durch die nicht eingegangenen Fördergelder des Sofortausstattungs-programms der Schulen für die digitalen Endgeräte (- 0,06 Millionen Euro) und dem Pilotprojekt Busergänzung Tauberbahn (- 0,56 Millionen Euro), das nun über den VRN abgewickelt wird. Ebenso fallen die Erträge im Bereich der Grundsicherung (- 1,22 Millionen Euro) geringer aus. Dagegen stehen Mehrerträge bei den erhaltenen Kompensationsmitteln des Bundes (+ 0,21 Millionen Euro) und den Ausgleichleistungen für schulische Inklusion (+ 0,12 Millionen Euro), die das Jahr 2020 betrafen, aber erst im Jahr 2021 eingingen.

Kostengruppe aufgelöste Investitionszuwendungen und -beiträge: + 0,23 Millionen Euro

Die Zuwendungen und Zuschüsse für Investitionen des Main-Tauber-Kreises werden analog zu den Investitionskosten ertragswirksam aufgelöst. Diese Erträge vermindern im Ergebnis die jährlichen Abschreibungen. Die Erträge aus der Auflösung von erhaltenen Investitionszuwendungen und -beiträgen belaufen sich im Jahr 2021 auf rund 3,35 Millionen Euro. Gegenüber dem Planansatz von 3,12 Millionen Euro haben sich Mehrerträge von rund 0,23 Millionen Euro ergeben, da mehr Zuschüsse eingegangen sind und entsprechend aufgelöst wurden.

Kontengruppe sonstige Transfererträge: + 1,30 Millionen Euro

Im Wesentlichen sind diese Mehrerträge bei den Unterhaltsvorschüssen mit rund 0,52 Millionen Euro angefallen. Diese ergeben sich aus vermehrten Rückzahlungen der unterhaltspflichtigen Elternteile.

 

Weitere Mehrerträge sind im Bereich Eingliederungshilfen für behinderte Menschen mit rund 0,48 Millionen Euro zu verzeichnen. Höhere Erträge bei der Erstattung von Sozialleistungsträgern, Mehrerträge durch übergeleitete Erbansprüche und Erstattungen von Leistungen der Beihilfe von beihilfeberechtigten Hilfeempfänger sind hierfür verantwortlich.

Kontengruppe Privatrechtliche Leistungsentgelte: + 1,07 Millionen Euro

Die Mehrerträge sind im Wesentlichen im Bereich Beförsterung Körperschaftswald (+ 0,32 Millionen Euro), Personalkostenersatz Corona (+ 0,39 Millionen Euro), allgemeiner Personalkostenersatz ohne Corona (+ 0,18 Millionen Euro), Beratungsoffensive Kleinprivatwald (+ 0,13 Millionen Euro) sowie bei den Mieten und Nebenkosten (+ 0,13 Millionen Euro) angefallen.

 

1.1.2 Wesentliche Mindererträge

Kontengruppe Entgelte für öffentlich-rechtliche Leistungen

oder Einrichtungen: - 0,12 Millionen Euro

Die Mindererträge in Höhe von rund 0,12 Millionen Euro entstanden im Wesentlichen aufgrund der Corona-Pandemie bei den Eintrittsgeldern im Kloster Bronnbach (- 0,09 Millionen Euro) und den Elternbeiträgen für die Betreuung von Kindern in Kindertagesstätten (-0,02 Millionen Euro).

 

Kontengruppe Kostenerstattung und -umlage: - 5,47 Millionen Euro

Die für das KIZ in Bad Mergentheim genehmigten außerplanmäßigen Aufwendungen i. H. v. 10,00 Millionen Euro wurden nur i. H. v. 4,24. Millionen Euro in Anspruch genommen. Das Land musste nur diesen Betrag ersetzen. Somit sind hier Mindererträge von – 5,76 Millionen Euro zu verzeichnen. Im Gegenzug entstanden Mehrerträge bei der Erstattung des Landes bei der Versorgungslastenteilung (0,32 Millionen Euro).

 

Dagegen stehen Mehrerträge bei der Erstattung des Landes wegen Corona (+ 0,24 Millionen Euro), den Erstattungen vom Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (+ 0,23 Millionen Euro) und Rückersätzen für Unterhaltungs- und Erhaltungsaufwand (+ 0,18 Millionen  Euro).

 

Außerdem sind durch geänderte Verbuchungen zwischen Plan und Ist in dieser Kostengruppe zusätzliche Mindererträge von rund 0,49 Millionen Euro für den Gemeinwohlausgleich Waldbetreuung bei der Kontierung 34810500/555001 entstanden.

 

1.1.3 Wesentliche Mehr - und Minderaufwendungen:

Kontengruppe Personalaufwendungen: - 2,14 Millionen Euro

Die Unterschreitung der Personalaufwendungen wurde im Wesentlichen durch den geringeren Personalaufwand im Kreisimpfzentrum (- 2,25 Millionen Euro), den Lohn-/Gehaltszahlungen von Beamten und Beschäftigten (- 1,04 Millionen Euro) und den Versorgungsaufwendungen der Beamten (- 0,12 Millionen Euro) verursacht. Dagegen stehen Mehraufwendungen beim Personalaufwand Corona (+ 0,73 Millionen Euro) und bei den Beihilfen und Unterstützungsleistungen von Versorgungsempfängern (+ 0,58 Millionen Euro).

 

Kontengruppe Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen: - 2,47 Millionen Euro

Die wesentlichen Einsparungen sind beim Straßenbauamt (- 0,51 Millionen Euro), dem Amt für Immobilienmanagement (- 0,97 Millionen Euro), dem Amt für soziale Sicherung, Teilhabe und Integration (- 0,38 Millionen Euro) und bei der Organisation/EDV (- 0,27 Millionen Euro) angefallen.

 

Kontengruppe sonstige ordentliche Aufwendungen: - 2,13 Millionen Euro

Die sonstigen ordentlichen Aufwendungen haben sich im Vergleich zum Planansatz von 28,78 Millionen Euro um rund 2,13 Millionen Euro auf 26,65 Millionen Euro verringert. Im Wesentlichen sind Minderaufwendungen bei dem Zuschuss zur Grundsicherung für Arbeitssuchende (- 0,97 Millionen Euro), Grundsicherung für Arbeitssuchende (- 0,24 Millionen Euro), den Geschäftsaufwendungen (- 0,21 Millionen Euro), den Zahlungen für Ausnahmen im Schülerverkehr (- 0,11 Millionen Euro), den Rechts- und Beratungsaufwendungen (- 0,14 Millionen Euro) und der Corona Pandemie (- 3,20 Millionen Euro) angefallen. Unter Berücksichtigung von Mehraufwendungen bei den Aufwendungen für die Zahlungen im Schülerverkehr (+ 1,76 Millionen Euro) und den restlichen Mehraufwendungen (+ 0,98 Millionen Euro) entsteht die o.g. Unterschreitung in dieser Kontengruppe.

 

Kontengruppe Transferaufwendungen: - 2,95 Millionen Euro

Im Wesentlichen sind die Minderaufwendungen im Bereich des Jugendamts (- 0,66 Millionen Euro), des Amts für soziale Sicherung, Teilhabe und Integration (- 0,07 Millionen Euro) und bei den Zuschüssen an private, verbundene Unternehmen und übrige Bereiche (- 2,6 Millionen Euro) angefallen. Dagegen stehen Mehraufwendungen beim Amt für Pflege und Versorgung (+ 0,30 Millionen Euro)

 

Kontengruppe Planmäßige Abschreibungen: + 0,46 Millionen Euro

Der Ansatz von rund 10,69 Millionen Euro wurde um 0,46 Millionen Euro, überschritten. Die Mehraufwendungen wurden hauptsächlich durch die Abschreibungen auf Forderungen wegen Uneinbringlichkeit (Pauschalwertberichtigungen) bei den Unterhaltsvorschussleistungen im Jugendamt verursacht.

 

1.1.4 Genehmigung von überplanmäßigen Aufwendungen des Ergebnishaushalts

Für den Betrieb des Kreisimpfzentrums (KIZ) in Bad Mergentheim wurden 10 Millionen Euro außerplanmäßige Aufwendungen durch eine Eilentscheidung des Landrats genehmigt. Hiervon wurden 3 Millionen Euro für Personal- und 7 Millionen Euro für Sachkosten bereitgestellt. Die Deckung erfolgte durch Einstellen des Kostenersatzes vom Land in gleicher Höhe.

 

Aufgrund des Nachtragshaushalts fielen weniger über- und außerplanmäßige Aufwendungen an als in den Vorjahren. Für das Haushaltsjahr 2021 wurden über- und außerplanmäßige Aufwendungen der Budgets des Ergebnishaushalts in Höhe von rund 0,55 Millionen Euro (Vorjahr 2020: 4,41 Millionen Euro) von den zuständigen Gremien genehmigt. Die Genehmigung des Kreistags umfasste die Budgetüberschreitung des Amts für Pflege und Versorgung (0,29 Millionen Euro).

 

Landrat Christoph Schauder genehmigte durch Eilentscheidungen im Jahr 2021 über- und außerplanmäßige Aufwendungen des Ergebnishaushalts i. H. v. rund 0,26 Millionen Euro. Die Genehmigungen umfassten die Budgetüberschreitungen des Amts für Immobilienmanagement (0,20 Millionen Euro), des Schulbudgets beim BSZ Bad Mergentheim (0,02 Millionen Euro), beim BSZ Tauberbischofsheim (2.780 Euro) und beim BSZ Wertheim (3.700 Euro), sowie bei der Schule im Taubertal (0,01 Millionen Euro), beim Schulkindergarten Waldenhausen (3.890 Euro) und bei der Schule im Schloss Unterschüpf (9.780 Euro).

 

Dazu kommt gemäß der Zuständigkeitsordnung des Main-Tauber-Kreises eine Genehmigung für über- und außerplanmäßige Aufwendungen durch den Dezernenten 1 i. H. v. 380 Euro für die Budgetüberschreitung des Dezernats 3.

 

Mit der Feststellung des Jahresabschlusses 2021 ist durch den Kreistag eine weitere überplanmäßige Aufwendung im Ergebnishaushalt 2021 zu genehmigen. Hierbei handelt es sich um eine Überschreitung des Personalbudget i. H .v. 2.457,93 Euro. Diese entstand durch eine im Rahmen der Jahresabschlussarbeiten nachträglich erfolgten Umbuchung und war deshalb nicht im Budget und daher nicht im Beschluss des Kreistags (Vorlage Nr.: V-KT/423/2022) vom 26. Mai 2022 enthalten.

 

1.1.5 Genehmigung von überplanmäßigen Auszahlungen des Finanzhaushalts

Im laufenden Haushaltsjahr 2021 fielen aufgrund des Nachtragshaushalts keine über- und außerplanmäßigen Auszahlungen bei den Investitionen an.

 

 

1.2  Gesamtfinanzrechnung

Der Bestand an liquiden Mitteln verringerte sich im Verlauf des Haushaltsjahres 2021 um rund 4,18 Millionen Euro auf rund 13,75 Millionen Euro (31.12.2021). Der Zahlungsmittelüberschuss aus der Ergebnisrechnung verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahr um 6,94 Millionen Euro auf 10,81 Millionen Euro. Der Saldo aus Investitionstätigkeiten (Auszahlungen abzüglich Einzahlungen aus Investitionstätigkeiten) verschlechterte sich um rund 1,37 Millionen Euro auf – 12,98 Millionen Euro. Die vorgesehene Kreditaufnahme von 6,84 Millionen Euro musste aufgrund der vorhandenen liquiden Mittel nicht in Anspruch genommen werden. Kredittilgungen von rund 2,16 Millionen Euro wurden im Jahr 2021 getätigt und der Saldo der haushaltsunwirksamen Ein- und Auszahlungen betrug - 0,14 Millionen Euro.

 

Der Schuldenstand des Kernhaushaltes betrug zum 01.01.2021 rund 16,94 Millionen Euro bzw. 128 Euro/Einwohner. Mit den geleisteten Tilgungen von 2,16 Millionen Euro beträgt dieser zum 31.12.2021 rund 14,78 Millionen Euro bzw. 111 Euro/Einwohner.

 

Der Schuldenstand zum 31.12.2021 liegt beim Gesamtkonzern Landkreis mit dem Eigenbetrieb AWMT inklusive des Kernhaushalts bei 14,78 Millionen Euro bzw. 111 Euro/Einwohner (Einwohner zum 30.06.2021: 132.791). Der Eigenbetrieb AWMT ist weiterhin schuldenfrei.

 

1.3  Umbuchung aus der Rücklage ins Basiskapital

Beim Main-Tauber-Kreis wurden infolge ausreichend liquider Mittel seit 2011 im Kernhaushalt keine Darlehen für Investitionen mehr aufgenommen und stattdessen die erwirtschafteten Überschüsse des Ergebnishaushalts zur Finanzierung der Investitionen eingesetzt. Die Rücklagen aus Überschüssen des ordentlichen Ergebnisses können deshalb aus Liquiditätsgründen zum Ausgleich künftiger Fehlbeträge bei der Ergebnisrechnung nur zum Teil herangezogen werden. Im Rahmen der Feststellung des Jahresabschlusses können gemäß § 23 Satz 4 Gemeindehaushaltsverordnung Beträge aus der Ergebnisrücklage in das Basiskapital umgebucht werden. Beim Jahresabschluss soll der nicht-liquide Anteil der Rücklage in das Basiskapital umgebucht werden.

 

Berechnung des Umbuchungsbetrages:

Rücklage, Stand zum 01.01.2021:                17.939.035,04 Euro

Zuführung des ordentlichen

Ergebnisses 2021 zur Rücklage:               +  5.583.964,68 Euro

Rücklage, Stand zum 31.12.2021:                23.522.999,72 Euro

davon sind liquide:                                         13.754.559,41 Euro

(Kassenstand zum 31.12.2021)

Umbuchungsbetrag:                                      - 9.768.440,31 Euro

(Differenz Rücklage / Liquidität)

Neuer Rücklagenstand zum 31.12.2021      13.754.559,41 Euro

 

Die näheren Ausführungen zum Jahresabschluss 2021 werden in der Anlage 2 erläutert. Darin sind die Gesamtergebnisrechnung, die Gesamtfinanzrechnung, die Bilanz, die Teilergebnis- und Teilfinanzrechnungen der Teilhaushalte sowie der Rechenschaftsbericht samt Anhang zum Jahresabschluss 2021 enthalten.

 

Darüber hinaus sind auch die Übersichten über die Liquidität, die Schulden, das Vermögen, die Rücklagen und die Rückstellungen sowie die Übersicht der Ermächtigungsübertragungen des Ergebnis- und Finanzhaushaltes ins Folgejahr und die Übersicht der Kennzahlen zur finanziellen Leistungsfähigkeit enthalten.